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No Future
Bei einer Raumfahrtmission zum Planeten Jupiter muss sich Dr. David Bowman (Keir Dullea) gegen den intelligenten Bordcomputer HAL 9000 verteidigen - Bild aus Stanley Kubricks Film "2001: Odyssee im Weltraum" (1968).

Kultur

Filmreihe Drehbuch Geschichte 2023 bringt Zukunftsvisionen ins Kino

Münster (lwl). Wie wird die Zukunft der Gesellschaft und der Welt aussehen? Das ist die Leitfrage der Filmreihe “Drehbuch Geschichte” 2023. Unter dem Motto “No future? Zukunftsvisionen im Film” wirft die Reihe diesmal einen Blick auf futuristische Filme verschiedener Epochen, die sich mit Utopien und Dystopien beschäftigen.

Vom 20. März bis 15. Mai zeigt die Filmreihe sieben Filme aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Ländern, die Zukunftsängste und Hoffnungen ihrer Zeit festgehalten haben. Die oftmals düsteren Zukunftsszenarien behandelt vielfältige, auch heute noch aktuelle Themen: Umweltzerstörung, technische Innovationen, totalitäre Herrschaftsmodelle, Kriege und Massenmigration. Neben amerikanischen Produktionen wie “Moderne Zeiten” (1936) oder dem Stanley Kubrick-Meisterwerk “2001: Odyssee im Weltraum” (1968) reihen sich u.a. der DDR-Film “Der schweigende Stern” (1960) und der japanische Anime “Ghost in the Shell” (1995) in die Reihe ein. Sie alle stellen immer wieder dieselbe Frage: Welche Zukunft gibt es überhaupt für uns?

Veranstalter der Reihe sind neben dem Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) und dem Verein “Die Linse e.V.” auch der Geschichtsort Villa ten Hompel, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Verein “Gegen Vergessen – für Demokratie e.V.”

Was wird in Zukunft von der Natur übrig sein? Welche technischen Innovationen werden unser Leben bestimmen? Wie wird die Gesellschaft organisiert sein und zu welchem Preis? Gerade Kinofilme fangen aktuelle Umbrüche und Konflikte ein und zeigen, was die Menschen ihrer Zeit bewegt.

Die Filmreihe feiert Jubiläum

Seit 20 Jahren finden sich für die Filmreihe “Drehbuch Geschichte” Institutionen zusammen, die sowohl das Interesse an historischen Themen als auch die Faszination für Filme verbinden. Angefangen hat die Reihe mit Filmquellen aus Westfalen, inzwischen standen Veranstaltungen zum Umbruchsjahr 1968 ebenso auf der Agenda wie Migration im Film oder Jüdische Geschichte und Gegenwart.

“Oft ergibt sich das Thema aus einem historischen Jubiläum. Für das Thema ‘Zukunft’ in diesem Jahr kam die Anregung aber aus der Planungsrunde”, erklärt Prof. Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen, das die Reihe federführend betreut. An Experten, die mit kurzen Vorträgen in die Filme einführen, mangelt es in Münster nicht: Drei der Vortragenden sind Dozenten an der Universität Münster, aber auch der Leiter des Planetariums im LWL-Naturkundemuseum, Dr. Tobias Jogler, stellt sich als Filmfan heraus. Einen besonderen Höhepunkt bietet außerdem ein Gespräch mit Marcel Barion, Regisseur des Films “Das letzte Land”, der aufwendig, aber mit kleinem Budget im Siegerland gedreht wurde.

Wie vielerorts haben auch in Münster die Kinos durch die Corona-Pandemie starke Einbußen verzeichnen müssen. Steigende Kosten und der Boom von Streaming-Plattformen machen den Betreibern zusätzlich zu schaffen. Der Verein “Die Linse e.V.” fördert seit Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem Münsteraner Kino “Cinema & Kurbelkiste” die Filmarbeit in der Region. Mit Veranstaltungen wie der Filmreihe “Drehbuch Geschichte” soll der Kulturort gestärkt und die Begeisterung für Filme auf der großen Leinwand neu entfacht werden. Der moderate Eintrittspreis von 7 Euro (ermäßigt: 5 Euro) soll dabei möglichst vielen Menschen einen Besuch und damit kulturelle Teilhabe ermöglichen.

Die letzte Veranstaltung der Reihe findet am 15. Mai übrigens ausnahmsweise nicht im Kino statt, sondern im Planetarium des LWL-Museums für Naturkunde und bietet dem Klassiker “2001: Odyssee im Weltraum” damit eine einmalige Bühne.

Foto: Park Circus

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