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Unterwegs mit der M/S Lady Diletta

Bei Zwiebelkuchen und Federweisser die Drosselgasse genießen, den Blick vom Niederwalddenkmal über den Rhein schweifen lassen. Gugelhupf in Petit France in der Großstadt Straßburg essen und Schweizer Schokoli in Basel probieren. Rheinaufwärts von Düsseldorf bis ins schweizerische Basel und zurück mit der M/S Lady Diletta.

Startpunkt der 7-tägigen Rheinkreuzfahrt mit Plantourskreuzfahrten / M/S Lady Diletta ist Düsseldorf. Wegen einer Messe wird diesmal Monheim als Einschiffungsort gewählt. Ein Zubringerbus fährt die Gäste vom Bahnhof und dem Rheinufer bis nach Monheim. Am Bus erwartet uns die Crew und bringt die Koffer an Bord. Urlaub von Anfang an.

Über den Rhein

Der Rhein ist 1232,70 km lang und zieht sich durch West- und Mitteleuropa. Er gehört zu einem der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt. Seine Quelle liegt im Kanton Graubünden in der Schweiz. Aus dem Alpengebiet schlängelt er sich durch die Schweiz und Deutschland bis er in den Niederlanden schließlich in der Nordsee mündet. Die wohl bekannteste Schlaufe befindet sich in Höhe der Stadt Boppard. Keinem anderen deutschen Fluss sind so viele Lieder gewidmet wie dem Rhein. Ungefähr 7500 Schiffe befahren monatlich den Rhein, zum Großteil wird er als Handelsstrecke genutzt.

Es geht an Bord

Die Sonne scheint und eigentlich ist es viel zu warm für Mitte Oktober. Der Rhein glitzert während wir ein kühles Getränk in der Lounge der Lady Diletta bestellen. Das ist Schiff ist erst knapp 2 ½ Jahre alt. Die Ausstattung ist neu und modern und alles ist picobello sauber. Nachdem die Formalitäten abgeklärt sind (negativer Antigen Test und Impfnachweis) können die Passagiere zur Kabine. Die Kabinen mit französischem Balkon befinden sich auf Deck 2 (Rialto Deck) und 3 (San Marco Deck). Die bodentiefen Fenster bieten vom Bett einen tollen Ausblick auf die vorbeiziehende Landschaft, bei geöffneter Balkontür ist das Flussrauschen sehr entspannend. Die Kabine ist sehr geräumig. Ein großer Schrank mit Safe und sechs große Schubladen sind nicht überall üblich. Das Bad hat eine Schiebetür, einen großen Spiegel, Schränke und Ablageflächen. Der Kabinenservice findet zweimal täglich statt, all abendlich liegt das Programm mit einem kleinen süßen Betthupferl auf den gemachten Betten.

Zum Essen werden die Tische im Tiepolo Restaurant zugewiesen, es hat immer etwas Gutes, nämlich, dass es keine Schlange vor den Mahlzeiten gibt. Ganz entspannt gehen wir zu den Mahlzeiten. Es entwickelt sich das ein oder andere Gespräch im Laufe der Woche ohne, dass der Faden verloren geht mit den Gästen am Tisch.

Verpflegung an Bord

Das Frühstück findet in Buffetform statt, täglich gibt es Sekt, drei Käsesorten, vier bis fünf Aufschnittvarianten und ein Fischangebot. Das Müsliangebot könnte auswahlreicher sein. Kleine und große Brötchen, drei Sorten Brot, Toast, Croissants und kleines süßes Gebäck. Auf Bestellung werden Rührei, Spiegelei und frisch zubereitetes Omelett an den Tisch gebracht.

Mittags sowie abends gibt es gleichermaßen ein vier Gänge Menü am Tisch serviert. Leckere Speisen und frische Salate, Suppen und liebevoll dekorierte Desserts. Nachmittags gibt es eine Kaffeezeit mit verschiedener Auswahl an Gebäck. Es ist reichlich da und nichts vergriffen.

Es gibt drei verschiedene Getränkepakete zur Auswahl. Jeden Tag Cocktail des Tages mit oder ohne Alkohol.

Am Heck des Schiffes gibt es die Pizzeria Cantaletto, während unserer Fahrt ist sie einmal geöffnet. Tischreservierungen sind erforderlich. Das Essen muss separat bezahlt werden.

Schweben über Reben

Am nächsten Morgen frühstücken wir während das Schiff die letzten Flusskilometer rheinaufwärts nach Rüdesheim absolviert. Wie liegen nicht ganz zentrumsnah bei der großen Pappel von Rüdesheim. Sie gilt als eine der dicksten Schwarzpappeln Deutschlands und wurde Im Jahre 1890 gepflanzt.

Bei blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen ist es gut eine halbe Stunde zu Fuß bis zur Talstation der Seilbahn. Es ist urig, in den kleinen Gondeln hoch oben über den Weinpflanzen zu schweben. Die Fahrt dauert ca. 15 Minuten und bietet einen herrlichen Blick über die Landschaft. Die Hin- und Rückfahrt kostet 10 Euro, es gibt Kombi-Wandertickets und Kombi-Seilbahntickets für eine Rundtour. Die Seilbahn befindet sich mitten im Ortskern, ein paar Schritte weiter ist das mechanische Musik-Kabinett. Etwa 350 selbstspielende Musikinstrumente aus drei Jahrhunderten laden zu einem klangvollen Erlebnis ein.

Von der Seilbahnbergstation ist es fußläufig nicht mehr weit bis zum Niederwalddenkmal. Seine Schönheit und Aufwändigkeit ist erst aus nächster Nähe zu erkennen. Es lohnt sich also nicht nur wegen des Ausblicks über den Rhein hinaufzufahren in jedem Fall auch, um das Denkmal näher zu betrachten.

Nach einer Weile mit Ruhepause auf einer Bank fahren wir wieder in die Stadt herunter. Es wird schon voller. Die Gassen füllen sich mit Menschen. Die Drosselgasse ist wohl die bekannteste unter ihnen. Im ersten Weinhaus von 1727 gibt es leckeren Zwiebelkuchen und in einem anderen Lokal mit einem Biergarten aus Weinblättern schmeckt ein Federweisser gut. Die Drosselgasse an sich ist nur drei Meter breit und 144 lang. Früh sein lohnt sich, um nicht in Menschenmassen samstags unterwegs zu sein.

Über die M/S Lady Diletta

Am 24. Juni 2020 wurde die Taufe der M/S Lady Diletta vollzogen. Seitdem begeistert das Schiff die Passagiere auf den Flüssen Rhein, Mosel, Main usw.

Bis zu 173 Passagiere finden an Bord Platz auf insgesamt drei Decks. Die Kabinenauswahl geht von Suiten mit möbliertem Balkon bis hin zu Außenkabinen. Das Schiff hat einen geschützten Außenbereich vorne und eine moderne Lounge mit Glaskuppel über der Bar. Im Tiepolo Restaurant wird an edel gedeckten Tischen das Menü mittags und abends serviert.

Die Lobby ist großzügig und ein Fahrstuhl, bzw. ein Treppenlift führt zu allen Decks.

Auf dem Sonnendeck gibt es viele Sitzgelegenheiten. Sonnensegel und Liegen sorgen für einen bequemen Flusstag für jede Ansprüche. Bei gutem Wetter ist dort die Bar geöffnet.

Zur Reiseplanung gibt es die Plantours-App, sie ist kostenlos als Reiseführer auf dem Handy. Die App funktioniert im Offlinemodus, so dass sie auch im Ausland verwendet werden kann.

Sonntags in Speyer

….ist es ziemlich ruhig. Die Lady Diletta hat am Helmut-Kohl-Ufer festgemacht. Was für eine Ruhe auf dem Fußweg in die Stadt. In ungefähr 20 Minuten erreichen wir den Dom von Speyer. Das Städtchen zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Das Stadtbild prägt ungemein der weit hervorragende Dom. Unlängst von diesem befindet sich eine kleine Einkaufsstraße. Wir genießen einfach die Ruhe und die Bewegung in einer nicht hektischen Stadt. Wieder am Schiff angekommen ist hier eine tolle und nicht einschränkende Sicht auf unsere fahrende Unterkunft für diese Tage. Die M/S Lady Diletta liegt am Rheinufer als Fotomodel bereit.

Abends im Restaurant erwartet die Gäste ein Piratenessen.

Schokoladengenuss und Schweizer Flair am Rheinknie

Bei dieser Flussfahrt können wir mit dem Schiff nicht den Hafen von Basel erreichen, da es mit einer Schleuse Probleme gibt. Von Plantours-Kreuzfahrten wurde das Städtchen Schönau als Start einer kostenlosen Baseltransferfahrt ausgewählt. Reichlich gefüllte Lunchboxen stehen für die Ausflugsgäste bereit. Interessierten wird zusätzlich ein kostenfreier Stadtrundgang angeboten. Heute ist ein regnerischer Tag. Als wir Basel erreichen, kaufen die ersten Gäste Regenschirme. Starker Regen liegt über der Stadt am Rheinknie. Wer in ein Café geht sollte an eine Kreditkarte denken auch die Roamingdatengebühren beim Handy sollten im Auge behalten werden. Wir bevorzugen zunächst ein Café, im Laufe des Tages lässt glücklicherweise der Regen nach. Es ist gut, einen Schirm und Regenjacke auf jeden Fall mit in das Reisegepäck aufzunehmen.

Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist das Münster aus rotem Sandstein, seinen zwei schlanken Türmen und den bunten Ziegeln. In einer kleinen Seitengasse ist ein Geschäft mit dem Lebkuchen Läckerli zu finden und auch Schokoladenmanufakturen.

Der Stadtteil Großbasel ist das Zentrum der Stadt rund um den Marktplatz. Basel liegt am südlichen Ende der Oberrheinischen Tiefebene am Fuß von Schwarzwald, Vogesen und Jura. Ein Großteil der pharmazeutischen Industrie ist in Basel zu finden. Gerade auch die freundliche Art mit der aufmunternden schweizerischen Sprache macht einen Ausflug aus. Pünktlich ist der Bus am vereinbarten Platz und in gut einer Stunde erreichen wir das Schiff pünktlich zu Kaffee- und Kuchenzeit.

Alternative: Wer die angebotene Bustour nach Speyer nicht mitmachen möchte, der kann selbstverständlich an Bord bleiben. Das Schiff fährt am Vormittag weiter nach Breisach wo die Baselausflügler wieder zu steigen. Für die an Bord gebliebenen Gäste bleibt genug Zeit den Ort Breisach anzuschauen. Breisach, eine Stadt am Oberrhein nahe am Kaiserstuhl.

Schleusen der Drei-Länder-Flusskreuzfahrt

SchleuseRhein KilometerHöhe
Kembs179,313,2 m
Ottmarsheim193,814,70 m
Fessenheim210,715,5 m
Vogelgrün224,711,8 m
Marckolsheim240,113,80 m
Rhinau256,312,30 m
Gerstheim272,411,98 m
Stasbourg387,610,80 m
Gambsheim309,110,35 m
Iffezheim334,010,30 m

Elsässischer Wein in Petit Venice

Schon in den frühen Morgenstunden legen wir unweit der Stadt Straßburg an. Es wird eine Stadtbesichtigung angeboten oder ein Transfer. Um 8 Uhr starten die Busse direkt vor dem Schiff. Wir wollen auf eigene Faust durch die Stadt. Auf unserem Plan steht das Münster und das Gerberviertel „Petit France“. Straßburg ist die größte Stadt im Elsass.

Nach einem Fußmarsch von 20 Minuten erreichen wir enge Gassen mit Fachwerkhäusern. Nur ein paar Meter weiter sind wir gefasst von dem Anblick der Notre Dame Kathedrale. Erbaut wurde sie von 1284 bis 1439 in gotischer Architektur. Der 124 m hohe Turm kann bestiegen werden. Es gewährt sich dann ein Blick über die Vogesen, den Schwarzwald, Kaiserstuhl und Jura, Rheinebene und das Stadtgebiet.

Natürlich gehen wir auch in die Kathedrale mit der astronomischen Uhr. Das Original-Uhrwerk ist von 1540 und werde mehrfach wegen Zerstörung restauriert und um ein kopernikanisches Planetarium erweitert.

Straßburg ist eine Stadt mit vielen Gesichtern und hat viele Geschichten zu erzählen.

Anschließend spazieren wir über den Place Gutenberg bis zum ehemaligen Gerberviertel „Petit France“. Die kleinen Gässchen mit den Fachwerkhäusern spiegeln sich im Wasser. Die Fachwerkhäuser aus dem 16./17. Jh. haben spitz zulaufende Dächer und es sind Innenhöfe typisch.

Nach dem wieder einmal reichhaltigen Mittagsmenü nehmen wir am Ausflug in die elsässische Stadt Colmar teil. Nach ca. einer Std. Fahrt mit dem Bus geht es in wenigen Metern bis in die Altstadt. Hier findet man die typische elsässische Lebensart. Das bekannteste Fotomotiv ist der kleine Kanal von „Petit Venice“. Die prächtige Abteikirche Sankt Martin ist ein weiteres Highlight der Stadt. Wir fahren für 7,50 Euro mit einer kleinen Bimmelbahn 7 Km durch die Stadt.

Am vorletzten Abend serviert die Crew der Lady Diletta ein 5-Gänge Galadinner mit funkelndem Überraschungsdessert. Abends an der Bar und in der Lounge ist es erfrischend, der Bordmusikerin Lina zuzuhören und die Eindrücke des Tages Revue passieren zu lassen.

Romantische Rheinfahrt

Gegen halb Zehn führt der vormittägliche Flusstag uns ab Rüdesheim / Bingen durch wohl den schönsten Teil des Rheins. Die Berge werden höher, die vielen Burgen und Städtchen säumen das Flussufer. Oberwesel mit den vielen Wachttürmen und Boppard sind nur einige der schönen Städte entlang des Rheins. In Höhe von Boppard ist die bekannte Rheinschlaufe, der Ort hat einen Sessellift mit Aussichtspunkt.

Die Weinhänge erstrecken sich entlang unserer Fahrt nach Koblenz. Die Bewölkung ist fast verschwunden. Der Kreuzfahrtleiter kommentiert die Fahrt per Mirko, so hat jede Burg ihren Namen und die Städte Geschichten.

Noch vor dem Mittagessen umrunden wird das Deutsche Eck in Koblenz und erreichen unseren Liegeplatz moselseitig. Nach dem Mittagsmenü gehen wir für etwas Shopping durch die Stadt. Nachmittags sitzen wir bei Kaffee- und Kuchen an Deck der Lady Diletta und haben einen wunderbaren Blick auf die Festung Ehrenbreitstein. Zum Abend gibt es eine Überraschung der Poltiker Wolfgang Bosbach und der Sportmoderator Uli Potofski stellen ihr gemeinsames Buch an Bord vor. Sie geben einen amüsanten Schlagabtausch und stehen für Autogramme bereit.

Noch am Abend legen wir in Koblenz ab um unsere Weiterfahrt nach Düsseldorf zu beginnen, wo am nächsten Morgen die Drei-Länder-Rheinfahrt endet.

Der Kreuzfahrtleiter steht immer für offene Fragen bereit, der Kapitän hat jeden Gast zur Besichtigung der Brücke des M/S Lady Diletta eingeladen, was einige der Passagiere gerne wahrnehmen. Es wäre schön gewesen, wenn der Speisesaal bodentiefe Fenster hätte und es einen offenen Bereich am Heck gäbe. Das Personal ist freundlich und ich finde es auch persönlich auf diesem Schiff.

Fotos: IDa

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