Düsseldorf. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland setzt ihren Anstieg fort. Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist die Zahl im Juli um 23,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen.
Bereits im Juni hatte es einen Anstieg um 13,9 Prozent gegeben. Herbert Schulte, NRW-Landesgeschäftsführer Politik vom Mittelstandsverband BVMW, äußerte sich besorgt über die anhaltende Zunahme der Regelinsolvenzen: „Die steigenden Insolvenzzahlen sind ein alarmierendes Signal, dass sich die Rezession weiter vertiefen wird.“ Schulte fordert die Politik auf, die Auswirkungen der Insolvenzen auf die Wirtschaft abzumildern und die Kapitalkraft des Mittelstands zu stärken.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um den Mittelstand zu stärken und die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Eine breit angelegte Steuerreform, die kleine und mittlere Betriebe spürbar entlastet, ist seit Jahren überfällig. Und diese politische Untätigkeit rächt sich jetzt, da wir uns in der Rezession befinden. Wenn Geld für milliardenschwere politische Prestigeprojekte vorhanden ist, muss es möglich sein, das Rückgrat unserer Wirtschaft durch Bürokratieabbau und fiskalische Entlastung zu festigen“, so Schulte.
Die Regelinsolvenzen nehmen seit August 2022 kontinuierlich zu, und die Forderungen der Gläubiger aus den gemeldeten Unternehmensinsolvenzen im Mai 2023 belaufen sich auf knapp 4,0 Milliarden Euro, im Vergleich zu knapp 2,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.